Coding für Kinder

Programmieren ist die Sprache der Zukunft. Um die digitale Welt zu verstehen und mitzugestalten, lernen immer mehr Kinder spielerisch die Grundprinzipien des Programmierens. Auch in Düsseldorf.

Die Digitalisierung verändert, wie wir lernen, leben und arbeiten. Software bestimmt un- seren Alltag und ihr Einfluss wird zukünftig noch stärker werden. Digitalkompetenz, Datenanalyse und Programmierverständnis werden bald zu den am meisten nachgefragten Fähigkeiten am Arbeitsplatz gehören. Schon im frühen Alter lernen Kinder daher das Coding – mit kreativen Spielen, die das analytische Denken anregen. Es gibt zahlreiche Initiativen, die Kindern in jedem Alter spannend und spielerisch das Programmieren beibringen – direkt in der Schule oder in Freizeitkursen. In diesem Alter sind Schülerinnen und Schüler besonders offen und neugierig gegenüber neuen Technologien, Mobiltelefonen und Computer- spielen. „Sie wissen noch nicht, was sie nicht können“, sagt Julia Kleeberger vom gemeinnützigen Unternehmen Junge Tüftler. Die Initiative kombiniert in Workshops digitale Bildung mit Tüfteln und Making. Kleeberger liegen gerade die Mädchen am Herzen, denn diese verlieren oft schon in der Schule die Lust auf Digitales und Technik. Es gelte, sie dort rechtzeitig abzuholen. Düsseldorfer Initiativen wie Coding for Tomorrow oder die Codingschule haben im vergangenen Jahr mit Girls Camps begonnen – und richten sich heute dank der hohen Nachfrage an beide Geschlechter und fast alle Altersgruppen.

Die Kurse vermitteln Programmieren und Robotic Skills in projektbasierter Teamarbeit, die das gemein- same Herangehen an Problemstellungen und innovative Lösungsstrategien fordert und damit neben technischen auch soziale und kreative Kompetenzen schult. Denn es geht es nicht nur darum zu lernen, wie Algorithmen geschrieben werden. Um einen Roboter zum Laufen zu bringen oder um den eigenen Avataren im Spiel die richtigen Handlungen für eine Aufgabe beizubringen, benötigen Kids Abstraktionsfähigkeit, Teamfähigkeit und Flexibilität.

Die Kinder setzen sich mit physikalischen und biologischen Fragestellungen durch das Bauen und Programmieren von Sensoren auseinander, entwickeln selbst „vernetzte Produkte“ oder entwerfen Gegenstände, die in 3D gedruckt werden. „Unser Anliegen: Junge Menschen sollen von passiven Konsumenten neuer Medien zu aktiven Produzenten ihrer eigenen Technologien werden. Sie sollen entdecken, wie sie selbst die digitale Welt um sich herum positiv gestalten können“, betont Julia Kleeberger. Gelernt wird je nach Angebot in der Schule, am Wochenende oder in speziellen Feriencamps. Oder in der Coding-Werkstatt der Düsseldorfer Codingschule, die kostenlos allen Neugierigen offen steht und Hemmschwellen abbauen soll. Die meisten Kurse werden entweder kostenlos angeboten oder gefördert, sodass möglichst alle Schüler Zugang zur Bildung erhalten. Und nicht nur sie. Den eigenständigen und kreativen Umgang mit digitalen Technologien müssen nicht nur Kinder erlernen, auch ihre Eltern und Lehrer sind als Begleiter und Multiplikatoren gefragt.

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Beispielhafte

Initiativen

Coding for Tomorrow

Mit Coding for Tomorrow hat die Vodafone-Stiftung 2017 einen eigenen Hub für digitale Bildung in Düsseldorf gegründet. An diesem innovativen Lernort erlernen Kinder und Jugendliche der ersten bis achten Klasse sowie Eltern, Lehrerinnen und Lehrer den ei- genständigen, kritischen und kreativen Umgang mit digitalen Technologien. Der Hub kooperiert gezielt mit Schulen und legt einen Schwerpunkt auf die Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften. Zudem gibt es ein Freizeitangebot an Wochenenden und in den Ferien.

WWW.CODING-FOR-TOMORROW.DE

Code+Design

Die gemeinnützige Code+Design Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, Jugendliche von 15 bis 20 für digitale Technologien zu begeistern und insbesondere den Anteil an Frauen in diesen Bereichen zu erhöhen. Dafür hat die Initiative im vergangenen Jahr acht Code+Design- Camps in sechs verschiedenen Städten, darunter auch Düsseldorf, mit mehr als 650 Teilnehmern organisiert. Nicht nur Neulinge, sondern auch Fortgeschrittene können in den Camps neue Erfahrungen fachliche Kompetenz sammeln und soziale Kontakte knüpfen. Und jede Menge Spaß am Programmieren oder Designen gewinnen.

WWW.CODE.DESIGN

Codingschule

In der Codingschule lernen Kinder und Jugendliche die Anwendung von professioneller Software und programmieren in interdisziplinären Teams eigenständig Spiele oder Apps. Neben dem Girls Club für Mädchen ab zehn Jahren bietet die Initiative Hackathons, Coding- Ferien und wöchentliche Kurse. Die Codingschule hat ihren Sitz im Coworking-Space Gewächshaus Düsseldorf. Dort werden die meisten Workshops durchgeführt. Weitere Kursstätten befinden sich in den Räumen einer Werbeagentur in Oberkassel und beim Softwareunter- nehmen InVision im Medienhafen.

WWW.CODINGSCHULE.DE

Designathon

Kinder besitzen die Fantasie, sich die Welt von morgen vorzustellen. Beim Kinder-Designathon erleben die Mädchen und Jungen, dass sie selber gestalten können, wie Technologie genutzt wird. Damit legen sie den Grundstein für einen selbstverständlichen kreativen Umgang mit digitalen Technologien. Kinder-Designathons werden von Design-Thinking-Pädagogen geleitet. Jede Erfindung wird gezeichnet, danach werden gemeinsam aus Alltagsmaterialien Prototypen gebaut und am Ende jedes Workshops vorgestellt.

WWW.DESIGNATHONWORKS.DE


Text: Karolina Landowski