money meets technical innovation
“FinTech”, the coming together of financial services and technology, stands for many different business models. With Compeon, Ebury and insyt finance, VIVID presents three examples from Düsseldorf that highlight this diversity.
Germany’s Federal Financial Supervisory Authority (BaFin) uses the collective term FinTech to refer to providers of alternative payment methods, blockchain technology, crowdfunding or automated investment advice, among others. As a traditional finance location, Düsseldorf can offer such specialist businesses a good network, an exciting infra-structure and access to talent. This is appreciated by small start-ups and established players alike, such as the digital credit portal Auxmoney.
„Düsseldorf ist für uns Finanz-,
Industrie- und Tech-Standort in einem.
Bei der damaligen Suche nach einem zweiten Standort neben dem münsterländischen Emsdetten hat sich das Management von Compeon, einem weiteren großen Düsseldorfer FinTech, bewusst gegen die „Tech-Hochburg“ Berlin entschieden: „Düsseldorf ist für uns Finanz-, Industrie- und Tech-Standort in einem. Gleichzeitig ist es sehr einfach für FinTechs, hier ein passendes Office zu finden, das auch Skalierbarkeit ermöglicht“, sagt Dr. Nico Peters, einer der Geschäftsführer. Mit der Entscheidung für die Rheinmetropole fährt Compeon offensichtlich gut: Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren zum führenden produkt- und anbieterunabhängigen Finanzportal für den deutschen Mittelstand entwickelt und beschäftigt mittlerweile mehr als 100 Menschen. Über das Finanzportal können Unternehmer nach verschiedenen Finanzierungslösungen – von Krediten über Leasing und Factoring bis hin zu Einkauf- und Projektfinanzierungen – suchen, über einen digitalisierten Prozess findet Compeon dann das jeweils beste Angebot von aktuell über 300 teilnehmenden Banken, Sparkassen und weiteren Finanzpartnern. Zusätzlich helfen unabhängige Compeon-Berater bei der Lösungssuche. Wurden am Anfang der Corona-Pandemie vor allem verstärkt Kredite zur Liquiditätssicherung über Compeon nachgefragt, steigt nun die relative Nachfrage nach Investitionsfinanzierungen – was als positives wirtschaftliches Signal gedeutet werden kann. Mit Blick auf die nächsten Jahre will das Compeon-Management noch aktiver auf seine Kunden zugehen, um sie unterstützen zu können. „Je mehr Daten wir generieren, desto besser können wir den Finanzierungsbedarf von Kunden verstehen und antizipieren – und ihnen so partnerschaftlich zur Seite stehen“, so Dr. Peters.
„Ebury ist aus der Idee heraus entstanden, wie man grenzübergreifenden Zahlungsverkehr für Unternehmen einfacher, schneller und kostengünstiger machen kann.“
Ebenfalls auf Wachstumskurs ist Ebury. Das 2009 in London gegründete FinTech hat seit 2017 auch einen Standort in Düsseldorf. „Ebury ist aus der Idee heraus entstanden, wie man grenzübergreifenden Zahlungsverkehr für Unternehmen einfacher, schneller und kostengünstiger machen kann“, erklärt Nils Hennemann, Director of Partnerships and Indirect Sales DACH Region. Über die Webplattform können Kunden nicht nur nationalen und internationalen Zahlungsverkehr abwickeln, sondern werden auch unterstützt beim Währungs- und Forderungsmanagement, bei Sammelzahlungen und Handelsfinanzierungen und neuerdings auch im Bereich internationale Konten. Mittlerweile beschäftigt der Zahlungsspezialist rund 1.100 Mitarbeiter*innen in 25 Ländern weltweit, 38 davon sind persönlich am Standort Düsseldorf anzutreffen. Gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig ein schneller und sicherer internationaler Zahlungsverkehr ist: „Es kann viel ausmachen, ob etwa eine Ladung noch auf das Containerschiff kommt, weil die entsprechende Zahlung bereits angekommen ist“, so Hennemann. Großes Potenzial sieht der Ebury-Manager auch im Bereich E-Commerce und will dort die Kompetenzen zukünftig ausbauen. „Wir glauben, das geht noch günstiger und maßgeschneiderter.“
„Traditionelle Banken müssen sich mit FinTechs benchmarken lassen und werden diese daher immer häufiger aufkaufen und integrieren.“
Nicht gewerbliche Kunden, sondern junge Privatanleger im Fokus hat das Anfang 2021 gegründete FinTech insyt finance. Das Gründer-Team, allesamt Mitt-Zwanziger, weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig die Themen Altersvorsorge und finanzielle Unabhängigkeit für viele junge Menschen sind. „Wir sind selbst begeisterte Investoren und haben bemerkt, dass eine neue Generation „Mobile-First-Anleger” entsteht, die nicht mehr ihr Portfolio am PC in Excel planen und auswerten möchte. Diesen Investoren wollten wir eine mobile App an die Hand geben, die den gesamten Investmentprozess von Recherche über Planung der Investments bis zum Monitoring und der Analyse abdeckt“, erklärt Co-Founder Roberto Schneider. Zudem hat das insyt-Team auf Instagram eine engagierte Community mit bereits über 1.600 Followern aufgebaut. In einem speziellen Projekt zusammen mit dem Partner BANX Broker wird dort derzeit in enger Abstimmung mit der Community ein reales Aktienportfolio mit einem Nennwert von 25.000 Euro aufgebaut: „Ziel ist es, dass Anfänger miterleben, wie man ein Aktiendepot startet, während erfahrene Trader ihre Ideen und Ansichten austauschen können“, so Roberto Schneider. Aktuell bereitet das insyt-Team seine Infrastruktur für die Skalierung vor, um 2022 voll durchstarten zu können.
Mit Blick in die Zukunft sagt Roberto Schneider: „Traditionelle Banken müssen sich mit FinTechs benchmarken lassen und werden diese daher immer häufiger aufkaufen und integrieren.“ Dass sich beide Welten gut ergänzen können, zeigt beispielsweise die strategische Partnerschaft von Ebury mit der Santander Bank: „Durch die Bündelung der Kräfte von Ebury und Santander können die Kunden sowohl von Eburys Agilität als FinTech und seinen spezialisierten internationalen Transaktionsdiensten als auch von Santanders umfangreichem Kreditangebot profitieren“, so Nils Hennemann. •
Words Tom Corrinth
Pictures Compeon, Ebury: Andi Werner, insyt finance, Istock