Johannes Werle | Gesichter und Stories in der Krise


Corona betrifft alle Düsseldorfer Wirtschaftsbereiche. Anfang April während des Shutdowns
hat VIVID Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz unterschiedlichen Branchen gefragt: Wie sieht Ihre aktuelle Situation aus? Welche Maßnahmen haben Sie in der Krise getroffen? Welche Tipps haben Sie für andere Unternehmer? Und was haben Sie aus dieser Situation bereits gelernt?

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Johannes Werle

Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinische Post Mediengruppe

Situation: Wir registrieren deutlich rückläufige Werbeerlöse bei unseren Tageszeitungen, Anzeigenblättern und Radiosendern, mit entsprechenden Auswirkungen in den Druckereien. Das Leserinteresse ist hingegen auf einem „all-time high“, da RP Online Rekord-Reichweiten erzielt und die gedruckte Zeitung auch in diesen Zeiten verlässlich in die Briefkästen der Abonnenten kommt. Dazu fallen unsere Veranstaltungen wie der Ständehaus Treff oder Düsseldorf IN aus und uns fehlen Kunden in den Schadow Arkaden. Wir sind also in der gesamten Bandbreite unserer Mediengruppe betroffen, natürlich ebenso an unseren Standorten in Bonn, Saarbrücken und Trier. 

Maßnahmen: Bereits Ende Februar haben wir ein internes Vorsorge-Team gebildet, das zu einem frühen Zeitpunkt präventive Maßnahmen eingeleitet hat, wie die Einführung bestimmter Hygiene-Regeln und Homeoffice für Mitarbeiter aus dem Kreis Heinsberg und für jene, die Erkältungssymptome aufwiesen. Parallel wurden technische Maßnahmen eingeleitet, damit nahezu alle Mitarbeiter von zuhause aus arbeiten können und vor Ort nur noch unverzichtbare Personen tätig sind. Für den April und Mai haben wir für einige Bereiche Kurzarbeit beantragt, werden das Kurzarbeitsgeld aber auf 90% des letzten Netto-Gehalts aufstocken. 

Tipps: Ich denke, dass vor allem eine transparente Kommunikation mit allen Mitarbeitern unabdingbar ist. Dazu: Aktiv sein - und nicht in Schockstarre verfallen -, Dinge unbürokratisch angehen und einen lösungsorientierten Pragmatismus entwickeln.

Learnings: Wir entwickeln gerade in kürzester Zeit neue Arbeitsmethoden, digitale Kollaborationstools werden zur Selbstverständlichkeit. Ich denke, dass wir hier einiges mitnehmen werden in die „normalen Zeiten“. •