Traditionsunternehmen im Startup-Modus

Innerhalb von 99 Stunden hat die Stadtsparkasse Düsseldorf ein Online-Kreditprodukt als Soforthilfe in der Corona-Krise geschaffen. Und sich ganz nebenbei mit rund 1.600 Beschäftigten komplett umstrukturiert. 

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COVID-19 hat auch einen der größten Arbeitgeber Düsseldorfs innerhalb kürzester Zeit vor riesige Herausforderungen gestellt. Die Stadtsparkasse musste dabei einen besonderen Spagat meistern. Auf der einen Seite galt es, kurzfristig Liquidität für die Kunden bereitzustellen und intensiv zu beraten. Auf der anderen Seite musste man die eigene Infrastruktur stark umbauen, um den nötigen Gesundheitsschutz für Kunden und Mitarbeitende zu gewährleisten und Kapazitäten sinnvoll zu bündeln. Eine Mammutaufgabe.

„Die interne Umstrukturierung hat insgesamt reibungslos funktioniert“, sagt Sonja Messerschmidt, Leiterin Kundenkommunikation. Ab dem 18. März 2020 hat die Stadtsparkasse Düsseldorf ihren Vorort-Kundendienst auf elf Filialen im gesamten Stadtgebiet konzentriert, weiterhin geöffnet blieben natürlich alle Geldautomaten und SB-Center. Die weiteren Filialen arbeiten ohne Publikumsverkehr – sind aber telefonisch für ihre Kunden da. Die meisten anderen Beschäftigten haben fortan von zuhause aus gearbeitet – für viele eine ganz neue Erfahrung. Vorher nie genutzte Tools wie Go To Meeting oder Slack kamen zum Einsatz. „Out of the box-Denken war dafür nötig. Und natürlich bekommt das Thema Führung nochmal eine ganz andere Dimension, weil diese besondere Situation auch viele Beschäftigte besonders fordert. Wir sind dadurch als Team nochmal stärker zusammengewachsen“, so Messerschmidt.

Um in kürzester Zeit Firmenkunden bei der Liquiditätsbeschaffung zu unterstützen, hat man Ende März kurzfristig ein komplett neues Kreditprodukt entwickelt. In einem interdisziplinären Team hat sich die Stadtsparkasse, unterstützt von der Kölner KI-Group, dafür organisiert und kontinuierlich in virtuellen Konferenzen abgestimmt. „Nach 26 Stunden hatten wir eine Erstversion, 33 Stunden später haben wir es dann nach Optimierung live geschaltet und weitere 40 Stunden später waren bereits die ersten beantragten Kredite ausgezahlt – schnell und unbürokratisch“, so Robin Nehring, Innovationsmanager bei der Stadtsparkasse Düsseldorf. Natürlich habe man dabei auch Anfängerfehler gemacht – wie bei einem Start-up auch. „Wir befinden uns in der Transformation von einer wissenden zu einer lernenden Organisation – das Projekt „Kredit-Soforthilfe“ ist ein tolles Beispiel dafür“, sagt Robin Nehring. •

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Unter www.sskduesseldorf.de/soforthilfe können Firmenkunden einfach ihren Liquiditätsbedarf errechnen, Kreditanträge stellen und stets aktualisierte Infos zum Thema Coronavirus erhalten. 

Unter www.sskduesseldorf.de/gemeinsam sind alle lokalen Initiativen zur Unterstützung Düsseldorfs zu finden.



Interview: Tom Corrinth 


VIVID 02 | 2020

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