Markus Textores | Gesichter und Stories in der Krise
Corona betrifft alle Düsseldorfer Wirtschaftsbereiche. Anfang April während des Shutdowns
hat VIVID Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz unterschiedlichen Branchen gefragt: Wie sieht Ihre aktuelle Situation aus? Welche Maßnahmen haben Sie in der Krise getroffen? Welche Tipps haben Sie für andere Unternehmer? Und was haben Sie aus dieser Situation bereits gelernt?
Markus Textores
Leiter der Sozialkaufhäuser Cash & Raus der SKM gGmbH
Situation: Wir haben alle vier Filialen des Sozialkaufhauses Cash & Raus der SKM gGmbH am 16. März für den Publikumsverkehr geschlossen. Bevor wir uns noch Gedanken über die Beschäftigungsmöglichkeiten der Maßnahmeteilnehmer*innen machen konnten, reagierte auch das örtliche Jobcenter am 17. März sehr schnell und unbürokratisch mit dem „einfrieren“ der laufenden Maßnahmen bis Mitte April und die Maßnahmeteilnehmer*innen konnten zu Hause bleiben. Nach aktuellem Stand könnten wir also nach der „Krise“ die Beschäftigungsmaßnahmen ohne zusätzlichen Verwaltungsaufwand wie Neubeantragung oder Teilnehmer*innen-Akquise weiter fortsetzen. Unsere Dienstleistung Transport bieten wir eingeschränkt weiter an: die vereinbarten Aufträge führen unsere Mitarbeitenden aus.
Maßnahmen: Natürlich mussten auch wir in Teilen Kurzarbeit einführen, um die Umsatzeinbußen des Sozialkaufhauses abzumildern. Die verbleibenden Kapazitäten nutzen wir für längst überfällige Aufräum- und Umbauarbeiten und für die Vorbereitung auf die Zeit nach Corona. Auch unsere Abteilung „Upcycling“ hat noch alle Hände voll mit der Produktion selbstgenähter Schutzmasken zu tun, die wir den anderen Abteilungen und Einrichtungen des SKM zur Verfügung stellen.
Learnings: Ich bin überzeugt, dass wir als Gesellschaft trotz aller Entbehrungen und persönlichen Tragödien einen positiven Entwicklungsprozess in Bezug auf Solidarität, Hilfsbereitschaft und Umweltbewusstsein aus dieser Krise mitnehmen können. Für die soziale Arbeit und auch in der Beschäftigungsförderung sehe ich in der aktuellen Situation den positiven Impuls, das im Sozialwesen oft vernachlässigte Thema „Digitalisierung“ aktiv anzugehen und auszubauen. •